10.01.2016

Spieleabend KW2 2016

Eigentlich war der Abend für vier Spieler angedacht, doch alles sollte sich ändern als wir zu dritt da saßen. Dominic, Alex und ich würden kämpfen: um die Gunst der britischen Königin, um das Land Hyperborea, um den Titel Alphatier an diesem Abend.



Shakespeare


Shakespeare ist ein Spiel, das während den Lebzeiten des großen britischen Autors und Denkers spielt und lässt uns in seine Fußstapfen treten. Jeder Spieler mietet sich in ein Theater ein und beabsichtigt in sechs Tagen (je eine Runde) ein Theaterstück mit einer eigenen Story, verschiedenen Schauspielern und Handwerkern, schönen Kostümen und prunkvollen Bühnen zu inszenieren.

Jede Runde ist gleich gegliedert: Jeder Spieler setzt zunächst von möglichen 5 Aktionssteinen eine beliebige Zahl ein und bietet diese gegen die anderen Spieler. So kann man die Anzahl der eigenen Aktionen für diese Runde bestimmen, aber auch wann man handeln darf (der am wenigsten Aktionssteine setzende Spieler ist Startspieler dieser Runde). Anschließend darf mit den vorhandenen Kräften (Startpersonen) zunächst entweder die Geschichte geschrieben (Shakespeare), Kostüme/Bühnenmittel genommen (Handwerker), die Stimmung im eigenen Theater um zwei Punkte verbessert (Schauspieler) oder Zusatzziele/Geld von der Königin erhalten werden. Es muss jede Runde jedoch ein weiteres Theatermitglied vom Markt angeworben werden (entweder eine ausliegende Person, die stets Geld am Ende des sechsten Tages fordern oder Laien, die kein Geld kosten aber auch keine Talente besitzen), hierzu hat jeder Spieler eine extra Aktion in Form einer Anwerberkarte. Hat man seine zur Verfügung stehenden Aktionen nicht gänzlich ausgenutzt, gibt das keine Mali. Eingesetzte Aktionen haben hingegen zur Folge, dass alle außer einer Person (Spieler bestimmt) für die nächste Runde eine Pause benötigen. Der Mechanismus gefiel mir ausgesprochen gut und simuliert sehr schön das Gefühl mit einem Team zu arbeiten.

Unser Spiel wurde klar von Alex dominiert, der stets richtig beim Schreiben seines Stücks investierte, kaum Startspieler war, aber umso cleverer seine Bühne ausrichtete und seinen Theaterkader ausweitete. Gefolgt wurde er von Dominic und nicht allzuweit entfernt kam auch ich auf der Punkteskala heraus.

Das Spiel setzt das Thema sehr gut um und schafft es stets spannend zu sein. Ich verlor mich oft in Nachdenkerei, die letztlich aber nicht zu den Ergebnissen führte, die ich mir erhoffte. Langzeitziele von Anfang an klar zu definieren und diese zu verfolgen, war oft ein entscheidender Faktor und brachte letztlich Alex auf den Thron.
Ich hatte leider meine Story auf Geld und weniger Siegpunkte ausgelegt, was ich letztlich nicht benötigte, da sich das Geld für mich doch irgendwie sammelte. Bei der Gestaltung der Kostüme und Bühne sollte man auch immer darauf bedacht sein, nicht schnell sondern gut auszustatten, Prestige bringt nicht nur Punkte am Ende, sondern unterstützt einen immens während des Spiels. Die geheimen Ziele, die man als Aktion ziehen kann, sind nicht zu mächtig, unterstützen aber auch sehr gut die Findung eigener Prioritäten.

8/10 Punkten

Hyperborea


Dominic holte schließlich seine dicke Box hervor und es war Hyperborea. Ich hatte schon mehrfach davon gehört und freute mich daher sehr, dass er es mitbrachte.

Jeder Spieler repräsentiert den Kopf eines Volkes (wir waren Alex - Waldläufer, Dominic - Gelehrte, ich - Krieger) und versucht eines der großen Ziele umzusetzen um das Ende des Spiels zu triggern, anschließend zählt jeder seinen Siegpunktebestand und demonstriert wer den Größten hat.

Um dahin zu kommen, besitzt jeder Spieler einen Beutel mit bunten Würfeln und ein Völkerbrett. Das Völkerbrett zeigt auf welche Aktionen mit welchen Würfelkombinationen möglich ist und was aufwertbar ist, um neue Würfel zu generieren. In einem Zug stehen in der Regel drei Würfel zur Verfügung, die man beliebig auf dem Brett einsetzen kann (auch um Kombinationen erst im späteren Spielverlauf zu triggern, weil man möglicherweise die passenden Farben für eine bestimmte Aktion zum Start eines Zuges nicht hat). Zusätzlich können Eigenschaften von Städten auf dem eigentlichen Spielplan einmal pro Aktivierung von eigenen Spielfiguren genutzt werden. Das Spielfeld selbst besteht aus mehreren Hexfeldern, die erst unerkundet sind und mit jedem angrenzenden erkundeten Gebiet, selbst erkundet werden. Darauf befinden sich schließlich neutrale Gegner, Städte, Bonuspunkte und so weiter. Kann ein Spieler keine Würfel zum Ende seiner Runde aus seinem Beutel ziehen, erfolgt ein Reboot und alle eigenen ausliegenden Würfel kommen zurück in den Sack (Ausnahme: unvollendete Kombinationen). Außerdem werden beim Reboot alle Figuren aus Städten entfernt, die im Folgenden wieder die Eigenschaften der Städte auslösen können.
Gestützt wird das System durch Entwicklungskarten, die weitere Fähigkeiten ins Spiel bringen oder Vorteile ausbauen.

Anfänglich wirkte das Spiel auf mich etwas langsam, was aber definitiv daran lag, dass man die Aktionen erst verinnerlichen muss. Es wirkt komplex ist aber eigentlich sehr übersichtlich und beschleunigt sich immens durch learning-by-doing. Außerdem nimmt es nochmals an Fahrt auf, wenn man für sich bestimmte Kombinationen aus Aktionen entdeckt, die mehr als nur die anfänglichen drei-Würfel-Aktionen erlauben.

Aber auch in diesem Spiel sollten Dominic und ich den kürzeren ziehen, da Alex die Strippen im Hintergrund zog und uns auf die billigen Plätze verwies.

Auch dieses Spiel hat mich nochmal positiv überrascht und das, obwohl ich schon sehr müde war.
Ich hoffe, dass wir das Spiel nochmal wiederholen können oder ob Alex auf der höhe seiner Karriere, einfach aufhört. Ich fand es super spannend, zu sehen wie welche Aktionen Einfluss nehmen würden. Auch die eher aggresive Art des Spielens hat mich überzeugt: Investieren, Hürden meistern und auch mal etwas riskieren um voran zu kommen. Ich habe zumindestens deutlich gemerkt, dass auch kleine Schritte hierbei viel Einfluss haben konnten und man immer auf der Hut vor den Aktionen der Anderen sein musste.

9/10 Punkte
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